BFU: Rotationsdämpfungssysteme - Schutz vor Hirnverletzungen bei Velounfällen
VON Polizei.news Redaktion Aargau Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden Basel-Landschaft Basel-Stadt Bern Freiburg Genf Glarus Graubünden Jura Luzern Neuenburg Nidwalden Obwalden Polizeinews Prävention Schaffhausen Schweiz Schwyz Solothurn St. Gallen Stadt Aarau Stadt Affoltern am Albis Stadt Baden Stadt Basel Stadt Bern Stadt Biel Stadt Chur Stadt Dübendorf Stadt Frauenfeld Stadt Genf Stadt Glarus Stadt Gossau SG Stadt Kriens Stadt Lugano Stadt Luzern Stadt Olten Stadt Rapperswil-Jona Stadt Rüti Stadt Schaffhausen Stadt Solothurn Stadt St.Gallen Stadt Thun Stadt Uster Stadt Wetzikon Stadt Wil Stadt Winterthur Stadt Zofingen Stadt Zug Stadt Zürich Tessin Thurgau Uri Verkehr & Katastrophen Waadt Wallis Zug Zürich
Jedes Jahr verunfallen 800 Personen mit dem Velo schwer, 23 sterben. Besonders fatale Folgen haben Hirnverletzungen.
Die BFU hat deshalb verschiedene Systeme in Velohelmen getestet, die vor gefährlichen Drehkräften schützen: Helme mit einem Rotationsdämpfungssystem (RDS), wie MIPS, schützen besser vor Hirnverletzungen als solche ohne. Die BFU empfiehlt deshalb, beim Velofahren einen Helm mit RDS zu tragen und ihn beim Kauf anzuprobieren.
Ein Fünftel der Schwerverletzten und Getöteten im Schweizer Strassenverkehr verunfallt mit dem Velo. Jährlich verletzen sich über 800 Personen schwer, 23 kommen ums Leben. Besonders schwere Folgen haben Hirnverletzungen. Prallt der Kopf bei einem Sturz mit dem Velo auf, wird er häufig ruckartig verdreht. „Die Drehbewegungen übertragen sich auf das Gehirn und können schwere Schäden verursachen“, erklärt BFU-Expertin Jolanda Bucher. Deshalb sind immer mehr Helme mit einem sogenannten Rotationsdämpfungssystem (RDS) ausgestattet.
Eine neue Studie der BFU bestätigt die Wirkung dieser RDS anhand von Tests mit Velohelmen. Insbesondere die Systeme mit einer beweglichen Innenschale, wie MIPS, ODS und Wavecel, fangen die gefährlichen Rotationskräfte wirksam ab. Es ist davon auszugehen, dass RDS bei Schneesporthelmen einen ähnlichen Effekt haben.
Empfehlung der BFU
Aufgrund dieser Erkenntnisse empfiehlt die BFU, beim Velofahren immer einen Helm mit RDS zu tragen. Wichtig ist, den Helm beim Kauf anzuprobieren, denn nur ein richtig sitzender Helm schützt optimal. Von einem Online-Kauf rät die BFU daher ab. Hingegen empfiehlt sie Helme in einer auffälligen, leuchtenden Farbe zu tragen. Solche Helme sind besser sichtbar und erhöhen dadurch die Sicherheit.
Tests im Speziallabor
Die Arbeitsgruppe für Unfallmechanik (AGU Zürich) hat im Auftrag der BFU die sechs auf dem Schweizer Markt erhältlichen RDS im Labor des Dynamic Test Center in Vauffelin bei Biel geprüft. Als Referenz wurde ein Helm ohne RDS denselben Tests unterzogen. „Die Helme wurden auf eine normierte Kopfform mit hochsensiblen Beschleunigungssensoren befestigt und mit einer Geschwindigkeit von 6 Metern pro Sekunde auf eine 45 Grad geneigte Fläche fallen gelassen“, erklärt Bucher. Die gemessenen Werte zeigen, dass die Helme mit RDS mehr Beschleunigungskräfte abfangen konnten als der Helm ohne.
Um sicher zu gehen, dass die RDS beim Aufprall aktiv waren und der Helm nicht nur auf dem Prüfkopf verrutscht war, hat das Forscherteam auch simple, aber kreative Methoden angewendet: „Je nach System haben wir mit Theaterschminke Punkte aufgemalt oder dünne Fäden mit Klebeband fixiert. War die Farbe verschmiert oder der Faden gerissen, hat sich das RDS bewegt.“ Auch diese Methode hat gezeigt: Die RDS werden aktiviert und entfalten ihre Schutzwirkung.
Quelle: BFU
Titelbild: Symbolbild © BFU